Pressemeldung von Stephan Nisse (Stv. Pressesprecher Feuerwehr Stadt Syke)
Bassum (sn) Am 04.07.2024 wurden die Orstfeuerwehren Bassum, Apelstedt,
Nienstedt, Bramstedt, Dimmhausen, Groß Ringmar, Eschenhausen und Wedehorn
um 13:15 Uhr mit der Meldung FBMA1 „Feuer, Auslösung Brandmeldeanlage“ zum
Krankenhaus nach Bassum alarmiert.
Nach dem Eintreffen der ersten Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei und dem Ret-
tungsdienst, wurde aufgrund der ersten Erkundung sofort klar, dass es sich um ein
bestätigtest Feuer in einem Patientenzimmer im Bereich des Erdgeschosses im Kran-
kenhaus Bassum handelt. Hier kam es bereits zu einer erheblichen Rauchentwicklung
auf dem betroffenen und den umliegenden Fluren.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr gingen vor und begannen hier sofort mit dem Lösch-
angriff über mehrere Schlauchleitungen und unterstützten die bereits durch das Kli-
nikpersonal eingeleitete Evakuierung der betroffenen Bereiche. Hierbei halfen im wei-
teren Verlauf auch die Kräfte des Rettungsdienstes und der Polizei tatkräftig.
Durch die ersten gewonnen Einsatzstelleninformationen und die doch sehr dynami-
sche und umfangreiche Lage vor Ort, wurde nach kurzer Zeit die Alarmierung von
weiteren Einsatzkräften durch die Einsatzleitung veranlasst, was in diesem Fall der
Stadt-Alarm für alle Feuerwehren der Stadt Bassum bedeutet. Zusätzlich wurde eine
weitere Drehleiter (DLK) aus der Stadt Twistringen an die Einsatzstelle beordert.
Parallel zum laufenden Einsatz der Feuerwehr wurde durch die Rettungs - und Feu-
erwehrleitstelle in Diepholz ein s.g. „MANV 25“ (Massenanfall von Verletzten, größer /
um 25 betroffene Personen) ausgelöst, was zur Folge hat, dass neben dem regulären
Rettungsdienst auch noch weitere Kräfte des erweiterten Rettungsdienstes aus dem
Landkreis Diepholz und den umliegenden Landkreisen an die Einsatzstelle alarmiert
werden.
Die Löschmaßnahmen vor Ort durch mehrere Einsatztrupps der Feuerwehr unter
Atemschutz, erwiesen sich schnell als effektiv und das Ausbreiten des Feuers konnte
durch das schnelle Vorgehen verhindert werden. Nicht vollständig zu verhindern war
hingegen, dass sich der Brandrauch über die betroffene Station vollständig und auch
über eine direkt angrenzende Pflegestation teilweise ausbreitet. Hier war höchste Eile
geboten, dass die Patientinnen und Patienten schnellstmöglich aus diesen Gefahren-
bereichen evakuiert werden.
Durch die tatkräftige Mithilfe des Klinikpersonals und der Arbeit aller weiteren Einsatz-
kräfte, die bereits vor Ort waren, konnten in kürzester Zeit die überwiegend bettlägeri-
gen Patientinnen und Patienten aus den Gefahrenbereichen gerettet und den Sam-
melplätzen zugeführt werden. Hierbei kam allen Beteiligten zugute, dass die Tageszeit
und das Wetter mit einer warmen, trockenen und windstillen Wetterlage sehr positiv
für den Einsatzverlauf waren. Zwei Patienten wurden bei der Evakuierung über die
HAB (Hubarbeitsbühne) der Ortsfeuerwehr Bassum über ein Zimmerfenster gerettet.
In den drei Einsatzabschnitten wurden insgesamt 43 Personen durch den Rettungs-
dienst gesichtet und zusammen mit dem Klinikpersonal überwiegend unter freiem
Himmel betreut, wovon 11 Personen mit leichten Rauchgasintoxikationen einer nähe-
ren Behandlung bedürfen.
Die Feuerwehr setzte nach Abschluss der direkten Löscharbeiten drei Lüfter ein, um
die Räume und Flure auch zügig Brandrauchfrei zu bekommen.
Nach mehrfacher Kontrolle und Freigabe der umliegenden Krankenhausstationen
durch die Feuerwehr und Absprache mit der klinischen Leitung, wurde nach ca. 2
Stunden mit der Rückführung der Patientinnen und Patienten in das Krankenhaus
Bassum begonnen. Dabei durfte die direkt betroffene Station nicht weiter betreten
werden, da dort der Brandrauchbeschlag umfangreich ist.
Neben den 85 Einsatzkräften der Feuerwehren aus der Stadt Bassum und Twistringen
mit 12 Einsatzfahrzeugen, waren auch noch 10 Kräfte der Polizei samt Fahrzeugen
und 68 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mit 31 Einsatzfahrzeugen (aufgeteilt in
Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen) bei diesem umfangreichen Einsatz -
und Lagebild vor Ort. Zusätzlich waren aufgrund der Alarmierung auch zwei Rettungs-
hubschrauber vor Ort, die im direkten Umfeld zur Einsatzstelle zur Landung gegangen
sind.
Die rettungsdienstliche Koordination vor Ort wurde durch die Einsatzgruppe des
Orgl. Rett. (organisatorischer Leiter Rettungsdienst) und des LNA (leitender Notarzt)
geleitet, die alle in dem Einsatzfall zu treffenden medizinischen Maßnahmen zusam-
men mit der Einsatzleitung der Feuerwehr und der klinischen Leitung abstimmten.
Nach Beendigung des gesamten Einsatzes, wurde die Einsatzstelle an das Klinikper-
sonal übergeben, die sich dann weiter um die fachgerechte und klinische Unterbrin-
gung aller Patienten kümmerten. Zu Redaktionsschluss war noch nicht sicher klar, ob
und wenn ja wie viele Patientinnen und Patienten ggf. noch in umliegende Kranken-
häuser verlegt werden mussten.
Zu der Schadenshöhe kann zu diesem Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden und
wir verweisen hier auf die polizeilichen Maßnahmen.
Das Krankenhaus Bassum ist weiterhin einsatzbereit und mit nur wenigen Einschrän-
kungen für die Versorgungsstruktur im Landkreis Diepholz da.